Die Risikobeurteilung ist das wohl zentralste Thema im Arbeitsalltag einer technischen Redaktion, denn sie ist…
PS #005 Risikobewertung
Die Risikobeurteilung ist das wohl zentralste Thema im Arbeitsalltag einer technischen Redaktion, denn sie ist die absolut unentbehrliche Arbeitsgrundlage um ein normen- und richtlinienkonformes Informationsprodukt in puncto Sicherheit zu erstellen.
Nahezu alle Richtlinien und Verordnungen der EU fordern für Produkte die Erstellung einer Risikobe-urteilung. Hiermit soll ermittelt werden welche Gefahren während des gesamten Produktlebenszyklus für alle an und mit dem Produkt handelnden Personen sowie für Sachen drohen.
Die Risikobeurteilung ist im Grunde genommen ein Überbegriff für verschiedene durchzuführende Untersuchungen. Sie besteht aus der Risikoanalyse und der Risikobewertung.
Und um die Risikobewertung soll es in dieser Ausgabe unserer Podcast-Shorts-Reihe heute gehen.
Nachdem die Risikoeinschätzung als letzter Schritt der Risikoanalyse ausgeführt ist, muss eine Risikobewertung erfolgen. In diesem Zusammenhang ist zu ermitteln, ob das festgestellte Risiko (Wahrscheinlichkeit des Eintritts und Ausmaß des Schadens) akzeptabel ist und ob ggfs. Maßnahmen zur Risikominderung erforderlich sind.
Dabei gilt, dass sofern das Risiko das sog. akzeptable Grenzrisiko übersteigt, Maßnahmen zur Risiko-minderung erforderlich sind. Führen die Risikominderungsmaßnahmen dazu, dass das Risiko noch immer nicht ausreichend gemindert ist, müssen weitere Risikominderungsmaßnahmen ergriffen werden. Liegt das Risiko jedoch unterhalb des Grenzrisikos, ist eine weitere Risikominderung meist nicht nötig. Das verbleibende Restrisiko ist in der Benutzerinformation anzugeben.
Nun wird das akzeptable Grenzrisiko allerdings nicht willkürlich festgelegt, sondern in Normen, technischen Regeln und Unfallverhütungsvorschriften. Die hierbei herangezogenen Werte entstammen verschiedenen Verfahren wobei im Wesentlichen zwischen denen für große Schadensausmaße wie sie bei großen industriellen Anlagen wir Kraftwerken, Raffinerien, etc. vorkommen und denen mit kleineren Schadensausmaßen unterschieden wird.
Im Maschinenbau wird man beispielsweise auf Vergleiche mit aktuellen identischen oder verwandten Maschinen oder auf die sog. Typ-C-Normen zurückgreifen die den Stand der Technik widerspiegeln. Eine andere Möglichkeit besteht darin sogenannte Risikokennzahlen anhand bestimmter Verfahren wie beispielsweise RAPEX oder Freudenbach zu ermitteln.
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