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NI #001 Interpretation der DIN EN ISO 20607 Teil 1

NI #001 Interpretation Der DIN EN ISO 20607 Teil 1

Zu Beginn noch eine wichtige Anmerkung von mir. Diese Interpretation der DIN EN ISO 20607 ist meine eigene, fachliche Einschätzung und Interpretation der Norm. Ich bin kein Richter und kann auch nicht Einschätzen wie diese die Norm interpretieren.

Ich berücksichtige keine anderen Normen oder Anforderungen, sondern gehe nur auf die Norm selbst ein. Je nach Situation ist es jedoch notwendig, dass andere Anforderungen wie die aus C-Normen eingehalten werden. Nur so können konforme und rechtssichere Dokumente erstellt werden. Überprüfen Sie also immer alle Anforderungen an Ihr Produkt.

Übersicht der DIN EN ISO 20607

Bevor wir mit den ersten Kapiteln der DIN EN ISO 20607 im Detail beginnen, starten wir mit den allgemeinen Informationen zur Norm. Wie bereits in einem anderen Podcast erläutert, trägt die Norm den Titel DIN EN ISO 20607 „Sicherheit von Maschinen – Betriebsanleitung – Allgemeine Gestaltungsgrundsätze“ und wurde im Oktober 2019 veröffentlicht.

Die Norm gehört zur Normenreihe „Sicherheit von Maschinen“, genau wie die DIN EN ISO 12100 und hat eine essentielle Bedeutung für den Maschinenbau. Denn die Norm ist seit dem 02. April 2020 eine harmonisierte Norm für die Maschinenrichtlinie.

An dieser Stelle möchte ich auch gleich anmerken, dass nicht alle Kapitel der Norm zur Konformitätsvermutung beitragen, sondern nur die Kapitel 4 und 5. Kapitel 4.11 ist aber von der Konformitätsvermutung ebenfalls ausgeschlossen. Sobald wir zu diesen Kapiteln kommen, werde ich aber nochmals darauf eingehen.

Details der Norm

Die Norm umfasst in Deutsch 38 Seiten und wurde als Typ-B-Norm klassifiziert. Sie ist also eine Sicherheitsfachgrundnorm. Das Ziel des Normengremiums war es, eine Norm für Betriebsanleitungen zu erstellen, die als Hilfestellung für Maschinenhersteller dienen kann. Insbesondere in Bezug auf Kapitel 6.4.1.1 der ISO 12100 von 2010. Denn das Kapitel stellt Anforderungen an die Inhalte einer Anleitung und stuft die Anleitung als integraler Bestandteil der Maschine ein.

Wird die Norm von Unternehmen umgesetzt, soll eine Betriebsanleitung entstehen, die dem Benutzer die Informationen gibt, die dieser während des gesamten Lebenszyklus benötigt. Auch sollen Sicherheitsspezifikationen, Lesbarkeit und Anwenderfreundlichkeit die Betriebsanleitung und somit die Maschine verbessern.

Beginn der Norm - Das erste Kapitel

Beginnen wir nun mit der eigentlichen Normeninterpretation und den Inhalten der Norm. Ich beginne bei mir auf Seite 12, den die Seiten zuvor sind Inhaltsverzeichnisse, Entstehungsgeschichte und Hinweise zur Norm. Diese sind für uns nicht weiter wichtig, weshalb ich diese überspringe.

Auf Seite 12 geht es mit Kapitel 1 „Anwendungsbereich“ los. Hier wird definiert für welche Bereiche die Norm anzuwenden ist. Einfachheitshalber zitiere ich hier die Norm, da es nicht sonderlich viel zu interpretieren gibt:

Dieses Dokument legt Anforderungen an den Maschinenhersteller für die Erstellung der sicherheitsrelevanten Bestandteile einer Betriebsanleitung für Maschinen fest.

Dieses Dokument:

  • bietet weitere Spezifikationen für allgemeine Anforderungen an die in ISO 12100:2010, 6.4.5, angegebenen Benutzerinformationen; und
  • behandelt den sicherheitsbezogenen Inhalt, die dazugehörige Struktur und Darstellung in der Betriebsanleitung unter Berücksichtigung aller Lebensphasen einer Maschine.

(DIN EN ISO 20607:2019-10, Seite 13)

 Nach diesem Text kommen 3 Anmerkungen. Anmerkung 1 verweist auf die ISO 12100:2010, Abschnitt 6 mit der Strategie zur Risikominderung. Sprich es wird nochmals darauf verwiesen, dass zu allererst eine inhärent sichere Konstruktion gemacht werden muss, danach technische Schutzmaßnahmen zu verwenden sind und die Anleitung nur der letzte Weg ist, einen Benutzer über Gefahren zu informieren und zu schützen.

Die zweite Anmerkung verweist auf den Anhang der Norm und eine dort aufgeführte Entsprechungstabelle zur einfacheren Zuordnung zwischen ISO 12100 und DIN EN ISO 20607. Anmerkung 3 finde ich am spannendsten, den hier wird für den Entwurf von Anleitungen im Allgemeinen auf die IEC / IEEE 82079 verweisen.

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Verweise auf IEC / IEEE 82079-1

Sprich die Norm erkennt die Bedeutung und Existenz der IEC IEEE 82079 an und empfiehlt dem Benutzer die Anwendung dieser. Da diese Kapitel jedoch keine Konformitätsvermutung haben, besteht auch keine Notwendigkeit, die IEC IEEE 82079 dringend anzuwenden.

Generell verweist die Norm häufiger auf die IEC IEEE 82079. Das empfinde ich auch als sinnvoll da die Norm einzelne Themen detaillierter beschreibt und es keine Doppelungen gibt. Besser noch, es besteht so auch keine Gefahr, dass sich die Normen widersprechen.

Auch aus der Sicht des Grundgedanken der Norm ist dies sinnvoll. Denn die Norm soll den Maschinenbau unterstützen gute und normgerechte Anleitungen erstellen können. Die Anforderungen der IEC IEEE 82079 sind jedoch hoch und gerade für kleinere Unternehmen eine zu große und auch teurere Herausforderung.

Weiterer Anwendungsbereich und Ausschlüsse

Aber nun zurück zum Anwendungsbereich. In den weiteren Zeilen gibt die Norm nochmals deutlich wieder, dass sie nur die unverzichtbaren Grundsätze für die Informationsweitergabe darstellt. Insbesondere auf die Weitergabe von Restrisiken. Sprich die Norm ist sich der IEC IEEE 82079 bewusst und sagt über sich selbst, sie ist das Minimum. Das Thema geht aber weiter und ist komplexer, siehe 82079.

Weiterhin schließt die Norm in diesem Kapitel die Anforderungen zur Angabe von Lärm- und Vibrationsemissionen aus und dass das Dokument nicht für Maschinen gilt, die vor der Veröffentlichung der Norm hergestellt wurden.

Angaben von Lärm- und Vibrationsemissionen werden ausgeschlossen, da dies häufig ein Thema von speziellen Maschinengruppen oder Maschinengattungen ist. Für diese gibt es in der Regel C-Normen, die speziellere Anforderungen an die Produkte und auch die Dokumentation stellen. Daher kann das Thema in der DIN EN ISO 20607 vernachlässigt werden.

Die Bedeutung des Absatzes bezüglich der Veröffentlichung muss ich glaub ich nicht weiter erläutern. Maschinen die seit Oktober 2019 hergestellt werden, müssen sich im Hinblick auf ihre Betriebsanleitung an dieser neuen Norm messen lassen. Vor allem seit April, also seit der Aufnahme als harmonisierte Norm.

Begriffsdefinitionen für die DIN EN ISO 20607

Kapitel 2 der Norm können wir überspringen. Dort geht es nur um die normativen Verweise und das die Norm auf die ISO 12100 von 2010 verweist. Kapitel 3 hingegen ist für die Norm wichtig. Denn hier werden die in der Norm verwendeten Begriffe definiert und näher erläutert.

Auch hier wird zuerst wieder darauf verwiesen, dass die Begriffe aus der ISO 12100 gelten. Sprich man sieht auch hier wieder schön, dass die Normen verbunden sind. Der erste, in der Norm definierte Begriff ist „Betriebsanleitung“. Die Norm definiert dabei die Betriebsanleitung als Teil der Benutzerinformation die der Hersteller dem Benutzer zur Verfügung stellt und die Hinweise und Anleitungen für alle Lebensphasen des Produktes enthält.

Das empfinde ich persönlich als spannend, da die Irreführung des Wortstamms „Betrieb“ somit entfernt wird. Die Betriebsanleitung enthält also Informationen zu allen Lebensphasen, nicht nur zum Betrieb. Punkt. Für mich wichtig, da es ein wunderbares Argument für die Beendigung einiger, inzwischen nerviger, Diskussionen ist.

Grundsätze für die Erstellung von Anleitungen

Weiter werden die Begriffe „Integrator“, „risikomindernde Maßnahme“ und „schutzbedürftige Benutzer“ definiert. Eine Interpretation und Erläuterung dieser überspringe ich, da sie für diesen Podcast nicht weiter wichtig sind.

Somit kommen wir nun zu einem sehr wichtigen Kapitel. Denn Kapitel 4 „Grundsätze und allgemeine Informationen“ ist auch das erste Kapitel, das die Konformitätsvermutung auslöst. Zur Erinnerung: Aktuell lösen die Kapitel 4 und 5 der Norm die Konformitätsvermutung aus, lediglich Kapitel 4.11 ist davon ausgenommen.

Das erste Unterkapitel trägt den Titel „Allgemeines“ und behandelt Grundsätze für die Betriebsanleitung. Vieles davon kennen Sie vermutlich aus meinen anderen Podcast-Folgen und wird so auch bereits in der alten Norm „DIN EN 82079-1“ aufgeführt.

Das Ziel der Anleitung

Zum Beispiel das Anleitungen dem Kommunikationsablauf „Lesen – Denken – Anwenden“ folgen sollten, um für den Leser größten Nutzen zu bieten. Die Norm fordert dabei, dass dazu Handlungssequenzen zu verwenden sind und dass diese auch erkennbar sein müssen. Leider ein Kritikpunkt, den ich immer noch häufig in unseren DokuChecks, also unseren Dokumentationsüberprüfungen bemängeln muss. Und das obwohl diese Forderung bereits in der DIN EN 82079-1 von 2012 stand.

Weiterhin beschreibt die Norm, das Ziel der Anleitung. Dass die Anleitung dem Benutzer Informationen geben muss, die er benötigt um das Produkt während der gesamten Lebenszeit effektiv und sicher verwenden zu können, auch unter Berücksichtigung einer vernünftigerweise vorhersehbaren Fehlanwendung.

Auch das finde ich spannend und wichtig. Denn ich sehe hier etwas, was viele Hersteller zur Überarbeitung ihrer Dokumentation zwingen wird. „Der Nutzer soll durch die Anleitung das Produkt während der gesamten Lebenszeit effektiv nutzen können“. Für mich bedeutet es, dass alle Lebensphasen abgebildet werden müssen. Man kann nicht einfach Kapitel nicht beschreiben und sagen, der Nutzer soll dafür eine Schulung mitmachen. Dasselbe gilt für das effektive Nutzen des Produktes. Etwas was ich ebenfalls leider zu häufig sehe. Unzureichend beschriebene Kapitel zum Betrieb der Maschine, mit denen alleine niemand die Maschine betreiben könnte. Und warum? Häufig einfach nur, weil die Steuerung und die Handlungen umfangreich sind und der Hersteller die Kosten und die Zeit für das Beschreiben einsparen will.

Die Zielgruppen der Anleitung

Auch geht dieses Kapitel bereits etwas auf das Thema „Zielgruppen“ ein. Das darauffolgende Kapitel beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema, weshalb ich beides einfachheitshalber zusammenfasse. Sollte das Thema für Sie interessant sein, möchte ich auch gleich auf meinen Podcast zum Thema verweisen.

Im Kapitel „Allgemeines“ spiegelt die Norm zunächst Anforderungen aus der Maschinenrichtlinie wieder. Die Anleitung muss für die Zielgruppen Informationen zur bestimmungsgemäßen Verwendung und eine Beschreibung der Maschine und der Komponenten umfassen. Auch gehören Informationen zu den relevanten Lebensphasen entsprechend der ISO 12100 dazu.

Daneben werden Angaben zu erkannten Gefährdungen und den risikomindernden Maßnahmen im Zusammenhang mit Tätigkeiten an der Maschine gefordert. Sprich dem Leser muss klar werden, welche Gefahren und Schutzmaßnahmen es im Zusammenhang mit dem Produkt gibt und wie er sich schützen kann. Entsprechend wichtig sind daher auch Angaben zu Restrisiken und Schutzausrüstungen. Aber das alles ist nicht neu, es wird bereits in der Maschinenrichtlinie gefordert.

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  • Nachvollziehbare Handlungsanweisungen
  • Korrekt gestaltete Warnhinweise
  • Übersichtliches Layout der Betriebsanleitung
  • Verständliche Abbildungen
  • Hochwertige textliche Gestaltung

NEU für den Maschinenbau – Zielgruppenorientierte Dokumentation

Neu ist, dass die Norm fordert, dass der Hersteller die für jeweiligen Zielgruppen benötigten Informationen zusammenstellt und sich auch am Informationsbedarf der Zielgruppe orientiert. Das es zum Beispiel ein Kapitel Transport für den Transporteur gibt. Einem Transporteur ist klar wie er eine Ladung zu sichern hat. Jedoch benötigt er Informationen zu Anschlagpunkten oder Schwerpunkten, um die Maschine sicher transportieren zu können. Informationen zur Wartung oder Inbetriebnahme interessiert ihn hingegen nicht.

Zugegeben wirklich neu ist das ganze natürlich nicht. Wie bereits erwähnt sind diese Anforderungen bereits in der DIN EN 82079-1 von 2012 enthalten. Jedoch konnte der Maschinenbau bisher die Norm vernachlässigen, da diese nicht harmonisiert war und als horizontale Norm für eigentlich alle Produkte gegolten hat. Sprich für viele Unternehmen im Maschinenbau ist es trotzdem eine neue Anforderung.

Entsprechend ausführlich wird das Thema über mehrere Kapitel in der Norm behandelt. Zunächst stellt die Norm die Anforderung, dass die Zielgruppen und ihre Aufgaben an der Maschine identifiziert müssen. Diese Gruppen sollen auch entsprechend in der Anleitung definiert und beschrieben werden. Als Hilfestellung führt die Norm auch einige Zielgruppen auf, die typischerweise dazugehören:

  • Installateure und Systemintegratoren,
  • Bedienpersonal,
  • Instandhaltungspersonal und Techniker,
  • Reinigungspersonal,
  • und Personal zur Demontage.

Informationsbedarf der Zielgruppe

Nachdem die Norm nun dem Maschinenhersteller erläutert hat, was eine Zielgruppe ist, geht sie in den nächsten beiden Kapiteln auf die Themen Informationsbedarf, Terminologie und Formulierungen ein. Themen die nah am Thema Zielgruppe sind und ineinander greifen. Aufgrund der Wichtigkeit des Themas Zielgruppe taucht der Begriff selbstverständlich auch an anderen Stellen in der Norm noch auf. Leider fehlen jedoch in der Norm Angaben oder Hilfestellungen zur Ermittlung der Zielgruppe, auch sind keine entsprechenden Verweise enthalten.

Auch das Kapitel „Informationsbedarf“ wird sehr spärlich in der Norm behandelt. Hier steht lediglich, dass auf die besonderen Bedürfnisse, das vorhersehbare Wissen und das technische Vokabular der Zielgruppe eingegangen werden soll.

Aufgrund dieser knappen Informationen steht ein Maschinenhersteller wohl sprichwörtlich wie der „Ochs vor dem Berg“. Den er weiß zwar nun das er was tun soll, Vorschläge oder Lösungsansätze zum Thema fehlen aber. Ich bin daher gespannt, wie das Thema zukünftig in der Praxis vom Maschinenbau umgesetzt wird. Wie bereits erwähnt, habe ich mich bereits schon einmal mit dem Thema auseinandergesetzt und einen Podcast dazu veröffentlicht.

Verständliche Terminologie und Formulierungen für die Zielgruppe

Das Kapitel „Verständliche Terminologie und Formulierungen“ hingegen ist ausführlicher. Es legt unter anderem fest, dass eine Anleitung verständlich sein muss. Die Anleitung soll vorzugsweise genormte und anerkannte Begriffe verwenden und diese auch bei Bedarf erläutern. Etwas was ich nur sehr selten sehe, auch wenn das einige Anleitungen dringend notwendig hätten.

Weiter fordert das Kapitel, dass die Anleitung selbst so kurz und einfach sein soll, wie möglich. Als Stilmittel wird hier eine Vielzahl an Möglichkeiten aufgeführt. Dinge wie die Verwendung von Piktogrammen, kurzen und einfachen Sätzen, Tabellen, Grafiken etc. Ein Kapitel was für mich beweist, dass Anleitungen von Profis und ausgebildetem Personal verfasst werden sollten. Denn diese „Profitexter“ wissen, wie sie Informationen verständlich dem Leser übermitteln.

Auf einen Punkt möchte ich dennoch etwas detaillierter eingehen. Denn in der Liste der Stilmittel taucht etwas auf, was einer kurzen und einfachen Anleitung auf den ersten Blick widerspricht. Denn auch Wiederholungen werden als Stilmittel aufgeführt.

Wiederholungen in Anleitungen

Wohl ein Punkt, der für Diskussionen sorgen wird. Denn auch unter Profis stellt sich häufig die Frage, wann Texte oder Handlungen wiederholt werden sollten und wann nicht. Wiederholungen können den Umfang einer Anleitung unnötig aufblähen. Die Vermeidung von Wiederholungen hingegen führt unwiderruflich auf eine Vielzahl an Querverweisen und somit für den Leser zu einem hohen Aufwand in Sinne des Umblätterns.

Das Ziel ist es also einen Mittelweg zu finden. Es ist etwas, was von Fall zu Fall einzeln überprüft werden sollte. Ich arbeite dabei nach dem Prinzip der Häufigkeit. Wird eine Tätigkeit häufig von einer Zielgruppe durchgeführt, kennt sie diese nach einiger Zeit auswendig. Hier kann die Tätigkeit in ein entsprechendes Kapitel verlagert werden und dann bei Bedarf darauf verwiesen werden.

Werden Tätigkeiten hingegen selten oder von verschiedenen Zielgruppen durchgeführt, ist es häufig sinnvoller diese zu Wiederholen. So bleibt der Ablauf der Tätigkeit zusammen und die Zielgruppe kann diese ohne umblättern durchführen. Auch wird so verhindert, dass Informationen nicht zur Verfügung stehen, wenn die Anleitung aufgrund des Umfangs für verschiedene Zielgruppen aufgeteilt wird.

Konsistente Begriffe, Aktive Sprache und Übersetzung

Auch das gerne aufgeführte Argument der unnötig hohen Übersetzungskosten ist für mich in diesem Zuge nicht relevant. Beinahe alle Anbieter in diesem Bereich arbeiten mit CAT-Tools, auch Translation-Memory-System genannt. Diese erkennen die Wiederholungen, die Übersetzungskosten dieser sinken entsprechend. Sollten Sie Informationen zum Thema Übersetzungen benötigen, klicken Sie auf den Link. Ich verweise dort auf die Podcasts meiner Kollegen.

Und da wir gerade bei der Übersetzung sind: Auch die Übersetzung ist Thema dieses Kapitels. Zum einen ist die Terminologie ein wichtiges Thema dort, zum anderen steht im Kapitel unter dem Buchstaben e) das eine Anleitung leicht zu übersetzen sein muss. Etwas was sich in der Regel zum Glück von selbst ergibt, wenn man die restlichen Anforderungen in diesem Kapitel erfüllt.

Neben diesen Anforderungen fordert das Kapitel noch eine konsistente Verwendung von Terminologie, Begriffen und Einheiten wie SI-Einheiten. Und das die Anleitung in aktiver Sprache verfasst wird. Als Hilfestellung zum Thema verweist die Norm dabei noch auf den Anhang, wo es Hilfestellungen und Beispiele gibt. Aber darauf gehen wir in einer späteren Folge ein.

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