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KG #001 Konsumgüter – Die Wichtigkeit von Nutzungsinformationen

Konsumgüter---Die-Wichtigkeit-von-Nutzungsinformationen

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Wir haben uns in unseren Podcast Folgen sehr häufig mit der Produktgattung Maschinen in der Technischen Dokumentation befasst. Diese sind meistens als Investitionsgüter im Produktionsbereich anzusehen. Wir haben uns zwar auch schon andere Produktbereiche angeschaut, aber mehr nur am Rande. Daher wollen wir unser Augenmerk in dieser neuen Reihe verstärkt auf einen andere Produktgattung konzentrieren: Die Konsumgüter.

Wir wollen uns in dieser Reihe auf die Wichtigkeit von Nutzungsinformationen für diese Art von Produkten beschäftigen. Ebenso in welchem Zusammenhang die Technische Dokumentation in diesem Produktbereich eine wichtige Rolle spielt.

Wir möchten in dieser ersten Folge uns zuerst damit beschäftigen ein paar grundlegende Dinge zu erläutern. Was sind Konsumgüter und wie ist die Abgrenzung zu den anderen Güterarten.

Begriff Konsumgut

Von einem Konsumgut ist dann die Rede, wenn Produkte für den privaten Ge- oder Verbrauch produziert werden. Die Produkte verlassen nach Erwerb auch meistens endgültig die Volkswirtschaft und dienen zum Konsum. Produkte unter dieser Kategorie kommen nicht als Produktionsmittel zum Einsatz.

Konsumgut ist dabei aber nicht gleich Konsumgut. Es findet eine Unterscheidung zwischen Verbrauchsgütern und Gebrauchsgütern statt. Kurzlebige Konsumgüter wie das bei Nahrungsmitteln oder Brennstoffe der Fall ist, zählen zu den Verbrauchsgütern. Dann gibt es langlebige Konsumgüter, die sich nicht verbrauchen, sondern durch wiederholten Gebrauch abnutzen. Dann ist von einem Gebrauchsgut die Rede, darunter zählen beispielsweise Einrichtungsgegenstände oder Kleidung.

Unterscheidung zu Investitionsgütern

Eine andere Sorte Produkte sind Investitionsgüter, die für den gewerblichen Gebrauch angedacht sind. Also beispielsweise Maschinen, welche wir schon sehr häufig behandelt haben. Zudem gibt es im gewerblichen Bereich mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe noch die Vorleistungsgüter, welcher zur Güterherstellung zum Einsatz kommen.

Konsumgüter sind von der preislichen Gestaltung schon meistens anders beschaffen, wie das bei Investitionsgütern der Fall ist. Ein Konsumgut kann in der Regel ohne Probleme von einem Monatslohn bezahlt werden. Das Investitionsgut fällt in eine höhere Preiskategorie. Unter den langlebigen Konsumgütern gibt es aber auch hier Ausnahmen wie beispielsweise die Anschaffung eines Autos.

Die Mengen von Konsumgütern fallen zudem höher aus als bei anderen Produktarten. Kurzlebige Konsumgüter zählen zu den Produkten des täglichen Lebens und werden deswegen natürlich in viel höheren Stückzahlen produziert als das bei Investitionsgütern der Fall wäre.

Wir haben uns nun mit dem Begriff des Konsumgutes ein bisschen auseinandergesetzt. Kommen wir nun zu dem rechtlichen Rahmen, unter den Konsumgüter fallen: Das wäre in der deutschen Rechtsprechung das Produktsicherheitsgesetz als Umsetzung der europäischen Richtlinie zur allgemeinen Produktsicherheit.

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Rechtlicher Rahmen

Ich möchte hier nur kurz auf das Produktsicherheitsgesetz eingehen. Das Gesetz greift dann, wenn Produkte im Rahmen einer Geschäftstätigkeit auf dem deutschen Markt bereitgestellt werden.

Als Produkt sieht das Produktsicherheitsgesetz alle Waren, Stoffe oder Zubereitungen an, die durch einen Fertigungsprozess hergestellt worden sind. Letztendlich fällt unter diese Beschreibung die meisten Arten von Produkten. Von der Chipstüte bis zur komplexen Industrieanlage ist hier alles abgedeckt.

Jedoch geht das Produktsicherheitsgesetz gesondert auf Konsumgüter ein, die auf dem Markt bereitgestellt werden. Zu diesen zählen neue, gebrauchte oder wiederaufgearbeitete Produkte, die für den Endverbraucher direkt bestimmt sind.

Rechtliche Besonderheiten von Konsumgüter

Der Paragraph 6 des Produktsicherheitsgesetz legt bestimmte Anforderungen für die Bereitstellung von Konsumgütern bzw. Verbraucherprodukten fest. Hersteller, Bevollmächtigte bzw. Einführer von Produkten haben eine Informationspflicht gegenüber dem Verbraucher. Auf dem Produkt sind gewisse Kennzeichnungen und Informationen anzugeben. Auch trägt der Hersteller, sein Bevollmächtigter bzw. der Einführer die Verantwortung, dass die Produkte den Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen des Landes entsprechen.

Was hat das nun mit der Technischen Dokumentation zu tun?

Auch die Konsumgüter fallen wie bereits erwähnt unter den rechtlichen Rahmen des Produktsicherheitsgesetzes. Und dieses verlangt, dass nur sichere Produkte auf dem Markt bereitgestellt werden dürfen. Daher sind auch Hersteller von Konsumgütern verpflichtet nachzuweisen, dass Ihre Produkte sicher sind. Dieser Nachweis erfolgt durch eine Bewertung des Produktes auf mögliche Risiken, also eine Risikobeurteilung. Und dieser Nachweis muss natürlich dokumentiert werden. Womit wir wieder im Bereich der Technischen Dokumentation und dem Erstellen von Anleitungen sind. Wir haben uns in einer Podcast Folge ja schon mit Anleitungen außerhalb des Maschinenbaus beschäftigt.

Verpflichtung zur Bereitstellung von Nutzungsinformationen

Der Hersteller von Konsumgüter muss nämlich, wenn notwendig Nutzungsinformationen erstellen und dem Endverbraucher bereitstellen. Gut dies wird beispielsweise bei Konsumgütern wie Lebensmitteln ja weniger der Fall sein, denken sie sich sicher nun. Wobei wir auf den Verpackungen dieser Lebensmitteln ja auch gewisse Nutzungsinformationen vorfinden: Inhaltsstoffe, Kalorienangaben, Mindesthaltbarkeitsdatum, usw.

Bei den langlebigen Konsumgütern, welche wir benutzen, können auch weiterführende Nutzungsinformationen vorliegen. Was ist zu tun, wenn mein Geschirrspüler, Waschmaschine oder die Spielekonsole nicht ordnungsgemäß funktioniert? Was für mögliche Gefahren gehen von diesen Produkten aus und wie darf ich diese Produkte nicht verwenden? Das gehört natürlich auch alles zu den Nutzungsinformationen, welche dem Produkt beiliegen müssen.

Konformitätsbewertungsverfahren bei Konsumgütern

Weiterhin kommen Fragen auf, wie in wieweit für Konsumgüter ein Konformitätsbewertungsverfahren durchzuführen ist? Muss ich dem Produkt eine Konformitätserklärung beilegen? Was für Kennzeichnungs- oder Mitteilungspflichten habe ich als Hersteller von Konsumgütern?

Das sind alles interessante Fragen, die den Rahmen einer einzelnen Podcast-Folge natürlich sprengen würden. Damit werden wir uns in den weiteren Folgen aber genauer beschäftigen. Ich gebe Ihnen zum Schluss der Folge noch eine Übersicht, was wir in weiteren Folgen dieser Reihe rund um das Thema Konsumgüter behandeln werden.

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Die weiteren Folgen der Reihe

Wir werden uns mit dem Handel von Konsumgütern befassen, insbesondere auch den Import von Konsumgütern aus Drittstaaten in den europäischen Wirtschaftsraum. Wir klären dabei die Besonderheiten ab, worauf Importeure achten müssen. Auch befassen wir uns mit welchen Regulierungen bzw. Kontrollen auf dem Markt zu rechnen ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zielgruppe von Konsumgütern, die andere Erwartungen an die Produkte an den Tag legen, wie die Zielgruppe von Investitionsgütern. Hier spielen auch andere Qualifikationen und Anforderungen eine Rolle. So gibt es im Bereich der Konsumgüter auch keine Betreiber wie das bei der Produktgattung Maschinen der Fall wäre.

Dadurch müssen unsere Nutzungsinformationen auch ein ganz anderes Beschreibungslevel haben. Auch die Art der Bereitstellung der Nutzungsinformationen kann hier ganz anders sein. Etwa die digitale Bereitstellung von Nutzungsinformationen.

Wir haben im Bereich der Konsumgüter auch eher „andere“ Schadensarten wie das bei Maschinen der Fall ist. Daher werden wir uns auch mit Risiken und Gefahren mit Konsumgütern in einer separaten Folge widmen.

Eine weitere spannende Frage in dem Zusammenhang mit Gefahren und Risiken ist natürlich die Frage der Haftung. Auch in diesem Bereich kann sehr viel behandelt werden. Wir haben hier die Nachverfolgbarkeit der Konsumgüter und die Möglichkeit von Produktrückrufen im Haftungsfall.

Ein weiteres interessante Themengebiet ist natürlich die Anwendung von Normen und Richtlinien auf Konsumgütern. In diesem Zusammenhang natürlich verbunden mit der CE-Kennzeichnung und den Bestimmungen für Konsumgütern.

Sie sehen also wir haben genug Material für weitere Folgen in dieser Reihe. Freuen Sie sich also auf weitere interessante Folgen zu diesem Thema.

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